Jahrestagung der Wissenschaftlichen Sozietät für Kunst Medien Bildung
21./22.9.2023
Universität Potsdam
Digital gestützte Bildung im Kontext von Kunst und deren Transfer in Schule und Unterricht ist ein komplexer Prozess performativer und institutioneller Interaktionsformen, der sich auch auf die Entwicklung von Fortbildungsbausteinen auswirkt. Kein leichtes Unterfangen, da digitalisierungsbezogene Bildung nicht nur im Fach Kunst als ein zentrales Desiderat der Wissenschafts- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland zu verzeichnen ist.
Ende 2022 wurde die Digitalisierungsoffensive der KMK erneut auf die Agenda gehoben und in Form einer breit angelegten BMBF-Ausschreibung soll nun in Konsequenz ein adäquater Wandel der Lernkulturen befördert werden. Auch die universitären Fachdidaktiken der Bereiche Kunst, Musik und Sport wurden im Verbund mit den Bildungs- und Medienwissenschaften adressiert, um Fort- und Weiterbildungsprodukte für die Lehrer:innenprofessionalisierung zu entwickeln und deren bundesweiten Transfer im Zusammenspiel von Hoch-/Schulen und Landesinstituten für Lehrer:innenbildung nachhaltig umzusetzen.
Für die Kunstpädagogik stellt sich hiermit nicht allein die Frage nach den Bedingungen und Umsetzungsmöglichkeiten eines produktiven und partizipativen Transfers, sondern inwiefern die Transformation künstlerischer und fachdidaktischer Inhalte in Bezug auf Digitalität den Fachdiskurs produktiv erweitern kann?
Dies aufgreifend soll die Jahrestagung der wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung Konstellationen von Transfer und Transformation explizit auf der Grundlage wissenschaftlich-künstlerischer Inhalte im Professionalisierungskontext untersuchen, kritisch-produktiv diskutieren und eine Aktualisierung des Transferbegriffs forcieren, um eine Auseinandersetzung mit Potentialen, Scharnierstellen und Problemzonen zu ermöglichen.
Die Tagung clustert sich in drei Dimensionen mit spezifischen Perspektiven und Problemstellungen:
1. Bildungsmodule: Inwiefern ermöglicht die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit gegenwartsbezogener Kunst neue Zugänge zu Algorithmizität, Künstlicher Intelligenz, Digitalität sowie des postdigitalen Bildhandelns? Wie kann eine digital literacy angebahnt werden? Können in diesem Zusammenhang Möglichkeiten demokratischer Denk- und Handlungsräume aufgezeigt werden, wobei explizit Diskurse und Praktiken der Inklusion, Diversitäts- und Diskriminierungssensibilität Beachtung finden sollen?
2. Transformation: Bedingt die Digitalisierung des Bildungswesens die Ausgestaltung von Transferprozessen für eine „Schule der Zukunft“? Kann die Entwicklung von gegenwartsbezogenen Curricula Kunstunterricht aktualisieren? Welche Bedeutung kommt dabei der Reflexion, Rezeption und Produktion technologischer Wissensformen innerhalb der Kunst und in Relation zur Verfasstheit einer postdigitalen Gegenwartsgesellschaft im Kontext einer kritisch-reflexiven Bildung zu? Welche Chancen und welche Risiken der digitalen Transformation von Bildungskontexten ergeben sich in Hinblick auf Inklusion, Diversität und Exklusion?
3. Transfer: Wie können die entwickelten Bildungsbausteine nachhaltig wirksam werden?
inwiefern kann der Anlass digitaler Schulentwicklung auch in Hinblick auf Bedarfe und Interessenslagen zukünftiger Generationen von Schüler:innen konzipiert/gedacht werden? Welche Formen von Kollaboration und Kooperation sind relevant um Transferprozesse mit allen Akteur:innen im Feld der Lehrkräfteaus-, -fort- und -weiterbildung – unter Beachtung spezifischer Rollen- und Aufgabenprofile – zu initiieren? Welche Rolle kann dabei die Qualifizierung von Multiplikator:innen spielen?
Die Tagung lädt zu einem offenen Austausch ein, der die Produktion von Transfer-Perspektiven und die thematische Vernetzung bezweckt. Demnach sind alle Transferprojekte eingeladen sich vorzustellen und Einblicke in die bisherigen Überlegungen zu ermöglichen.
Andreas Brenne, Katharina Brönnecke und Antje Winkler
Programm (auf den Seiten der Uni Potsdam)
Anmeldung per Mail an: valentina.nojarov@uni-potsdam.de