Jahrestagung der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung e.V.
01.– 02. Juli 2016
Justus-Liebig-Universität Gießen
Bildung zwischen Kunst und Medien findet vor dem Hintergrund einer kulturell-gesellschaftlichen Wirklichkeit statt, die in vielerlei Hinsicht von Migration geprägt ist. Wanderungen von Menschen, Bildern und Informationen bestimmen allgegenwärtig den Alltag, die Bildungsarbeit und die Künste. Aus dem global weitreichend entgrenzten Bilderpool schöpfend wird die Frage der Zugehörigkeit zur Gestaltungsaufgabe: Vertraute Vorstellungen des kulturell Eigenen werden verändert und fremde Kontexte zu sattsam vertrauten. Die Migrationsgesellschaft, die durch vielfache Wanderungs- und Transformationsprozesse geformte wird, manifestiert sich wesentlich in ihrer Medialität. Besondere Herausforderungen des Diskurses zwischen Kunst und Bildung liegen darin, dass einerseits eine Auseinandersetzung mit der Normalität alltäglicher Transkultur stattfindet, parallel dazu jedoch aktuell auch Antworten auf die drängenden Fragen der Flüchtlingsthematik gesucht werden: Geflüchtete bringen existentielle Bedürfnisse in alle Bildungskontexte ein und sind mit erheblich geringeren ästhetischen Gestaltungspielräumen konfrontiert. Um in dieser komplexen kulturellen Gegenwart handlungsfähig zu sein, ist eine tragfähige Klärung der Begrifflichkeiten, Ziele und leitende Theoreme gefordert. Welche Kulturbegriffe werden in Debatten zwischen Kunst, Medien und Bildung in einer Migrationsgesellschaft verwendet? In welche Richtung müssten sie im Lichte aktueller Entwicklungen ergänzt werden? Inwiefern lassen sich die Vorstellungen von Transkultur in der Flüchtlingskrise aufrechterhalten oder weiter entwickeln? Welche Ziele und Zukunftsperspektiven sind denkbar und welche Wege führen dort hin?
Sakir Gökcebag: Reorientation 2A, 2010, Installation 243x165x8 cm
Die Tagung beginnt im Weltkulturen Museum Frankfurt a.M., um sich mit den dort entwickelten Perspektiven auseinanderzusetzen, wie sich das kulturelle Erbe einer ethnografischen Sammlung in der kritischen Perspektive des Postkolonialismus darstellen und vermitteln lässt. Am Freitagabend reist man gemeinsam zur Universität Gießen. Vorträge zu aktuellen Entwicklungen des Kulturellen und zu medialen Dimensionen der Migrationsgeschichte wie der aktuellen Flüchtlingssituation geben Impulse im Verlauf der Tagung. In einem besonderen Fokus stehen Gespräche rund um Kurzbeiträge der Teilnehmenden zu ausgewählten Bildern, Objekten und künstlerischen Arbeiten aus der Perspektive des eigenen fachlichen Schwerpunktes. Ein Call for Papers und das gemeinsame Bildmaterial als Ausgangspunkt der sich von hier aus entspannenden interdisziplinären Gespräche findet sich auf der Homepage der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung.
Download Plakat: PDF 6,4 MB
Tagungsbeitrag
- für Mitglieder der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung e.V. kostenfrei
- Nichtmitglieder 30 € / ermäßigt 20 €
Anmeldung bis zum 10.06.2016
Kontakt, Infos zum Hotelkontingent und Anmeldung:
Justus-Liebig-Universität Gießen
Institut für Kunstpädagogik
Sekretariat
Karl-Glöckner-Str. 21 H
D-35394 Gießen
Tel.: 0641 / 99-25020
Fax: 0641 / 99-25029
E-Mail: Sekretariat@kunst.uni-giessen.de
Programm
Freitag, 01. Juli 2016
„Kultur, Gedächtnis, Postkolonialismus“
Tagungsort: Weltkulturen Museum Frankfurt, Schaumainkai 29-37, 60594 Frankfurt am Main
14:00-16:30 Beginn im Weltkulturen Museum
- Prof. Dr. Ansgar Schnurr (Justus-Liebig-Universität Gießen): Begrüßung, inhaltliche Einführung in die Tagung
- Führung durch die Ausstellung „A LABOUR OF LOVE“; Esther Poppe (Weltkulturen Museum Frankfurt)
- Gespräch
- Kurzvorträge der Teilnehmenden zu gemeinsamen Bezugspunkten
Anna Schürch, Zürcher Hochschule der Künste
Prof. Beate Florenz, FH Nordwestschweiz
Evelyne Monney, FH Nordwestschweiz - Gespräch
- Fahrt nach Gießen (individuell)
19:00
Tagungsort: Justus-Liebig-Universität Gießen, Institut für Kunstpädagogik, Karl-Glöckner-Str. 21 H, D-35394 Gießen, Raum 08a
- Abendbrot
- Künstlervortrag Ingke Günther und Jörg Wagner (Justus-Liebig-Universität Gießen): „Abendbrotforschung“
Samstag, 02. Juli 2016, Vormittag: „Migration, Flucht, Medien“
Tagungsort: Justus-Liebig-Universität Gießen, Alte Universitätsbibliothek. Bismarckstr. 37, 35390 Gießen
[9:00-10:00]
- [Mitgliederversammlung der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung ]
10:00 – 11:00
- Vortrag: Jun.-Prof. Dr. Heike Greschke (Justus-Liebig-Universität Gießen): Kultur(analyse) in der Migrationsgesellschaft: Ein Arbeitsvorschlag
- Gespräch
11:00 – 11:30
- Pause
11:30-12:30
- Kurzvorträge der Teilnehmenden zu gemeinsamen Bezugspunkten
Dr. Karina Pauls, Kunstakademie Düsseldorf
Dr. Magdalena Eckes, Universität Siegen
Prof. Dr. Birgit Engel, Kunstakademie Münster - Gespräch
12:30 – 14:00
- Mittagspause
Nachmittag: „Kunst, Wanderung, Bildung“
14:00-15:00
- Vortrag: Aurora Rodonò (Universität zu Köln): „Vom Opfernarrativ zum migrantischen Blick: Migration im deutschen Film seit 1960“
- Gespräch
15:00-16:00
- Kurzvorträge der Teilnehmenden zu gemeinsamen Bezugspunkten
Dr. Katja Hoffmann, Universität Siegen
Katharina Swider, Universität Augsburg
Dr. Sidonie Engels (PH Heidelberg) - Gespräch
Abreise ca. 17:00
Co-Förderung durch das Zentrum für Medien und Interaktivität der Justus-Liebig-Universität Gießen