Kategorie: Alle Tagungen der Sozietät

How to Dank Images – WORKLAB II: Methoden der Bildanalyse im Kontext des visuellen Kontrollverlusts

Veranstaltungsort: Zoom via Uni Köln, Mozarteum Salzburg, PH Karlsruhe
Online-Worklab: 27. &  28.10.2023
 
Das Worklab HOW TO DANK IMAGES schließt an das Worklab ‘Dank Images, Tiktok und Apokalypse. Bildhandeln im Internet’ an und extrapoliert die in 2021 identifizierten Diskurse und Leerstellen, die auf ein komplex(er)es Verständnis gegenwärtiger politischer, sozialer und medialer Kommunikation zielen. Ausgehend von der Annahme, dass neuartigen Bildphänomenen Raum gegeben werden muss, unternimmt das Worklab eine methodische Sondierung und Sammlung von Praktiken des Forschens. Denn gerade (Online-)Bilder kommunizieren über unzählige Formen des Alltäglichen und kommentieren politische und gesellschaftliche Ereignisse in Echtzeit. Insbesondere Krisenszenarien befeuern dabei die Bildproduktion und lassen z. B. Memes zu politischen Akteur*innen werden, die besondere Aufmerksamkeit in der Analyse und Diskussion erfahren, und angepasste Methoden erfordern.
 
Das Worklab findet online statt und nähert sich dem Forschungsthema experimentell über verschiedene offene Austauschformate, partizipative Explorationsräume, sowie Kurzinputs der Teilnehmenden. 
 
Interessierte sind herzlich zur Teilnahme und Mitwirkung eingeladen und melden sich bitte möglichst bis 6. Oktober 2023 per Zoom-Registrierung an.
 
Die Teilnahme ist kostenlos. Die Worklab-Sprachen sind Deutsch und Englisch.

 

PROGRAMM:
FREITAG: Oct 27, 2023 (13.00-20.00)
SAMSTAG: Oct 28, 2023 (9.00-16.00)
 
[more detail soon]

RESEARCH und ORGANISATION: 
Jan Grünwald (Mozarteum Salzburg/Innsbruck), Helene Heuser (Universität Gießen),  Nicole Kreckel (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Mona Schubert (Universität zu Köln), Konstanze Schütze (PH Karlsruhe), Christina Vollmert (Universität zu Köln), Sarah Wölker (WeTeK Berlin)

 

Tagungsprogramm Kunstpädagogik der Komplexität

Das Programm für die Tagung zur „Kunstpädagogik der Komplexität – Auf der Suche nach einer gemeinsamen Fachlichkeit“ am 6./7.10.2023 in Köln steht fest. Download Tagungsprogramm

Anmeldung formlos an tagung.komplexitaet@gmail.com

Transfer und Transformation – Lehrkräftebildung im Kontext von Digitalisierung, Digitalität und Kunst

Jahrestagung der Wissenschaftlichen Sozietät für Kunst Medien Bildung

21./22.9.2023
Universität Potsdam

Digital gestützte Bildung im Kontext von Kunst und deren Transfer in Schule und Unterricht ist ein komplexer Prozess performativer und institutioneller Interaktionsformen, der sich auch auf die Entwicklung von Fortbildungsbausteinen auswirkt. Kein leichtes Unterfangen, da digitalisierungsbezogene Bildung nicht nur im Fach Kunst als ein zentrales Desiderat der Wissenschafts- und Bildungspolitik der Bundesrepublik Deutschland zu verzeichnen ist.
Ende 2022 wurde die Digitalisierungsoffensive der KMK erneut auf die Agenda gehoben und in Form einer breit angelegten BMBF-Ausschreibung soll nun in Konsequenz ein adäquater Wandel der Lernkulturen befördert werden. Auch die universitären Fachdidaktiken der Bereiche Kunst, Musik und Sport wurden im Verbund mit den Bildungs- und Medienwissenschaften adressiert, um Fort- und Weiterbildungsprodukte für die Lehrer:innenprofessionalisierung zu entwickeln und deren bundesweiten Transfer im Zusammenspiel von Hoch-/Schulen und Landesinstituten für Lehrer:innenbildung nachhaltig umzusetzen.

Für die Kunstpädagogik stellt sich hiermit nicht allein die Frage nach den Bedingungen und Umsetzungsmöglichkeiten eines produktiven und partizipativen Transfers, sondern inwiefern die Transformation künstlerischer und fachdidaktischer Inhalte in Bezug auf Digitalität den Fachdiskurs produktiv erweitern kann?

Dies aufgreifend soll die Jahrestagung der wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung Konstellationen von Transfer und Transformation explizit auf der Grundlage wissenschaftlich-künstlerischer Inhalte im Professionalisierungskontext untersuchen, kritisch-produktiv diskutieren und eine Aktualisierung des Transferbegriffs forcieren, um eine Auseinandersetzung mit Potentialen, Scharnierstellen und Problemzonen zu ermöglichen.

Die Tagung clustert sich in drei Dimensionen mit spezifischen Perspektiven und Problemstellungen:

1. Bildungsmodule: Inwiefern ermöglicht die interdisziplinäre Auseinandersetzung mit gegenwartsbezogener Kunst neue Zugänge zu Algorithmizität, Künstlicher Intelligenz, Digitalität sowie des postdigitalen Bildhandelns? Wie kann eine digital literacy angebahnt werden? Können in diesem Zusammenhang Möglichkeiten demokratischer Denk- und Handlungsräume aufgezeigt werden, wobei explizit Diskurse und Praktiken der Inklusion, Diversitäts- und Diskriminierungssensibilität Beachtung finden sollen?

2. Transformation: Bedingt die Digitalisierung des Bildungswesens die Ausgestaltung von Transferprozessen für eine „Schule der Zukunft“? Kann die Entwicklung von gegenwartsbezogenen Curricula Kunstunterricht aktualisieren? Welche Bedeutung kommt dabei der Reflexion, Rezeption und Produktion technologischer Wissensformen innerhalb der Kunst und in Relation zur Verfasstheit einer postdigitalen Gegenwartsgesellschaft im Kontext einer kritisch-reflexiven Bildung zu? Welche Chancen und welche Risiken der digitalen Transformation von Bildungskontexten ergeben sich in Hinblick auf Inklusion, Diversität und Exklusion?

3. Transfer: Wie können die entwickelten Bildungsbausteine nachhaltig wirksam werden?
inwiefern kann der Anlass digitaler Schulentwicklung auch in Hinblick auf Bedarfe und Interessenslagen zukünftiger Generationen von Schüler:innen konzipiert/gedacht werden? Welche Formen von Kollaboration und Kooperation sind relevant um Transferprozesse mit allen Akteur:innen im Feld der Lehrkräfteaus-, -fort- und -weiterbildung – unter Beachtung spezifischer Rollen- und Aufgabenprofile – zu initiieren? Welche Rolle kann dabei die Qualifizierung von Multiplikator:innen spielen?

Die Tagung lädt zu einem offenen Austausch ein, der die Produktion von Transfer-Perspektiven und die thematische Vernetzung bezweckt. Demnach sind alle Transferprojekte eingeladen sich vorzustellen und Einblicke in die bisherigen Überlegungen zu ermöglichen.

Andreas Brenne, Katharina Brönnecke und Antje Winkler

 

Programm (auf den Seiten der Uni Potsdam)

Anmeldung per Mail an: valentina.nojarov@uni-potsdam.de

CFP Kunstpädagogik der Komplexität

Auf der Suche nach gemeinsamen Fachlichkeiten

Frage nach der Fachlichkeit scheint in der Kunstpädagogik weniger leicht beantwortbar als in anderen wissenschaftlichen Disziplinen. Gerade wissenschaftlicher Nachwuchs sieht sich mit grundlegenden Fragen konfrontiert: In was für einem Feld positioniere ich mich? In welcher/n Tradition(en) bewege ich mich? Von welchen grenze ich mich ab? Was ist das genuin ›Kunstpädagogische‹ an meiner Forschung? Oft wird als Antwort auf diese Fragen ein ›Kern‹ des Faches beschworen, den man auch kritisch betrachten kann. Denn vielfach bleibt diese ›Einheitsvorstellung‹ eine Behauptung und wird als Argument für exkludierende, hegemoniale Diskurspraktiken genutzt. Statt Anschlüsse zu suchen, wird das Trennende betont, alternative oder abweichende Positionen werden disqualifiziert. Erzählungen von ›Nullpunkten‹ und Verdrängung sich nicht einfügender wissenschaftlicher Beiträge in den »hidden Stream« (Tewes 2018) bestimmen mitunter kunstpädagogische Theoriebildung. 

Dabei entspricht Kunstpädagogik eben nicht einer eindeutigen und vor allem binären Logik. Eine auf Komplexität ausgerichtete begriffliche, wie fachliche Bestimmung, fokussiert stattdessen plurale Bezugsmöglichkeiten, und bezieht auch uneindeutige oder paradoxe Strukturen mit ein, die zu den fachlichen Logiken gezählt werden müssen (Henschel 2019). Selbstverortung und Selbstbeschreibung werden damit keineswegs obsolet, aber das Ziel und ihre Funktion verändern sich: Wollen wir uns als Fachcommunity verstehen, die sich aufeinander bezieht und miteinander vernetzt, müssen wir die Frage nach der gemeinsamen Fachlichkeit anders stellen und die Bezüge unserer Ansätze in ihrer komplexen Struktur wirksam werden lassen.
Welche erkenntnistheoretischen und ontologischen Fundierungen, welche normativen oder ideologischen Implikationen liegen der eigenen Forschung zugrunde? Wie können diese sinnvoll reflektiert und verhandelt werden? Dies beinhaltet auch die Offenheit für berufliche Felder und Wirkungsorte kunstpädagogischer Theorie und Praxis und somit unterschiedlicher Berufsbiografien, die sich weder ausschließlich im akademischen noch ausschließlich im pädagogisch-praktischen Bereich verorten, sondern vielmehr Übergänge und Zwischenbereiche produktiv zu machen suchen.

 

Die Möglichkeit überraschender Allianzen in einer heterogenen, komplexen Wissenschaftscommunity

Es erscheint uns möglich, sich zu vernetzen und sich aufeinander zu beziehen, ohne bereits im Vorhinein einen gemeinsamen Kern oder eine einheitliche Position zu behaupten. Stattdessen können wir fachliche Gemeinsamkeiten — und Differenzen — erkunden, indem wir die Anderen als solche wahrnehmen und nach Anschlussstellen, Bezügen sowie gemeinsamen Fragen und Anliegen suchen, z.B. Kunstunterricht weiter zu entwickeln, Antworten auf aktuelle Krisen und Problemstellungen zu finden, neue Methoden und Theorien zu entwerfen und Kunstpädagogik als Wissenschaft insgesamt voranzubringen. Anders gewendet: Welchen Beitrag leistet die jeweils eigene Forschung und wo — und wie? — verortet sie sich im kunstpädagogischen Feld? So visieren wir eine Vernetzung über die Lehrstühle und Positionen hinweg an, in der auch neue und überraschende Allianzen für eine dichte, vernetze und diskursiv streitbare kunstpädagogische Forschung und Theoriebildung und zur gegenseitigen Unterstützung im wissenschaftlichen Feld gebildet werden können.

Die Tagung am 05.-07.10.2023 verfolgt das Ziel, Vernetzung, Austausch und kritische Diskussion aktueller kunstpädagogischer Forschung aus Nachwuchsperspektive zu fördern und zu verbessern. Zusammen wollen wir neue und spannende Ansätze diskutieren und ausprobieren. Als einen ersten Zugang zu diesen komplexen Verhältnissen schlagen wir folgende Themenfelder bzw. Fragekonnexe vor, von denen wir glauben, dass sie einen breiten und kritisch-reflexiven Rahmen spannen:

  • Gesellschaftspolitik und politische Verantwortung:
    Was erforschen wir, für wen und warum? Woran arbeiten wir, für wen und warum? Wie ist ein differenzsensibles, machtkritisches und solidarisches Lehren, Lernen und Forschen im kunstpädagogischen Feld möglich?
  • Spannungsfeld Von Interdisziplinarität und Fachlichkeit:
    Wie entwickelt sich kunstpädagogische Fachlichkeit im Kontext sich weitender Kunstbegriffe und neuerBezugsdisziplinen? Wie lassen sich komplexe Relationen in und über das Fach hinaus denken und praktizieren?
  • Wissenstransfers:
    Inwiefern kann das Spannungsverhältnis zwischen kunstpädagogischer Theorie und Praxis produktiv gemacht werden? Wie können divergierende, auch widersprüchliche Positionen sinnstiftend werden?
  • Zusammenarbeit:
    Wie wollen wir zusammenarbeiten? Welche Formen der Kooperation/Kollaboration gibt es bereits und wie könnten diese verstetigt werden?

 

Einreichung von Beiträgen

Wir laden herzlich ein, Abstracts zu Beiträgen (Vortrag, Präsentation, Workshop) einzureichen. Auch Beiträge jenseits der üblichen Form sind willkommen.Für die Abstracts bitten wir bis zum 15.05.2023 um folgende Angaben:

Ein Abstract scheint nicht geeignet um zu sagen, was gesagt werden sollte? Alternativen sind willkommen!
Einreichungen und Anmeldungen sind möglich unter dieser Mail: Josephine.roth@uni-koeln.de
Wir freuen uns uns über rege Teilhabe, progressive Aufschläge und experimentelle Eingaben!

Call als PDF.

Die Tagung wird gefördert durch Die Universität zu Köln und die Sozietät Kunst Medien Bildung.

Programm und Anmeldung Tagung „Bildsituationen“ 14.–15.10.2022

»Bilder situieren« lautet die Leitthese dieser Tagung. Mit der Begrifflichkeit ›Bildsituation‹ adressieren wir, anders als mit ›Bild‹ oder ›Bildrezeption‹, eine räumliche, zeitliche, historische und kulturelle Dimension. Denn wir erfahren und rezipieren Bilder nicht im luftleeren Raum, sondern stets in räumlichen und zeitlichen Kontexten, eingebettet in mediale, kulturelle und soziale Dispositive. Bildsituationen verorten und positionieren Subjekte, indem sie deren Erfahrung auf spezifische Weise nicht lediglich auf, sondern vielmehr an Bildern und durch diese ausrichten. Doch vor welche terminologischen, konzeptionellen und theoretischen Herausforderungen stellt uns diese Verschiebung hin zu einem ›situativen‹ Verständnis von Bildlichkeit? Welche Rolle spielen die Umgebungen der Bilder, Dispositive, Strategien und Praktiken des Displays und der Inszenierung, ihre Konstellationen zu anderen Bildern, in etwa Bildserien und -ensembles oder in assoziativen Verknüpfungen zu abwesenden, mentalen oder imaginären Bildern? Wie sind diese zugleich immer an diejenigen rückgebunden, die sie erfahren? Welche sozialen und kulturellen Praktiken werden durch sie ermöglicht, habitualisiert, aber auch transformiert? Was folgt daraus für Prozesse der Vermittlung und Bildung? Wie können wir als Forschende diesem Perspektivwechsel methodisch, methodologisch, theoretisierend begegnen?

Die Tagung wird vom 14.–15.10.2022 im Hamburger Warburg-Haus (Heilwigstraße 116, 20249 Hamburg) stattfinden. Sie wird vom Arbeitsbereich Art Education / Kunstpädagogik der Universität Hamburg ausgerichtet. Organisator*innen der Tagung sind Jasmin Böschen, Andrea Sabisch, Lukas Sonnemann und Anna Stolz. Das Programm zur Tagung finden Sie hier.

Anmeldung per Mail an: lukas.sonnemann@uni-hamburg.de

Tagungsbeitrag: 20,–
Tagungsbeitrag, ermäßigt (Studierende): 10,–
Tagungsbeitrag, ein Tag: 10,–
Tagungsbeitrag Mitglieder BDK Hamburg: frei

Der Tagungsbeitrag kann vor Ort bar entrichtet werden. Teilen Sie uns für die Reservierung der Restaurants gerne bei der Anmeldung mit, ob Sie an den gemeinsamen Abend- und Mittagessen (Selbstzahler*innen) teilnehmen möchten.

Programm

Freitag 14.10.2022

Jasmin Böschen, Prof. Dr. Andrea Sabisch, Lukas Sonnemann, Anna Stolz (Universität Hamburg)
»Begrüßung & Einführung«

Prof. Dr. Kathrin Busch (Universität der Künste Berlin)
»Bild und fleischliche Gefüge«

Anna Linder (Universität Hamburg)
»VOM WHITE CUBE IN DIE KIRCHE — Zur Ortsspezifik von zeitgenössischer Kunst in aktiven Kirchenräumen«

Prof. Dr. Torsten Meyer (Universität zu Köln)
»Quasi-Objekte in situ und die Bildung des Sujet«

Samstag 15.10.2022

Dr. Johannes Binotto (Universität Zürich, Hochschule Luzern)
»Kombinieren, konstellieren, konstruieren (Bilder, u.a.)«

Dr. Notburga Karl (Otto-Friedrich-Universität Bamberg)
»Site specificy – eine Praxis der Bildsituationen«

Toon Leën (Hasselt University, Kunsthochschule PXL-MAD)
»Homage to the x«

Prof. Dr. Katja Hoffmann (Universität Bielefeld)
»situiertes visualisieren.«

Call for Entries: Tagung Bildsituationen 14.-15.10.2022

»Bilder situieren« lautet die Leitthese dieser Tagung. Mit der Begrifflichkeit ›Bildsituation‹ adressieren wir, anders als mit ›Bild‹ oder ›Bildrezeption‹, eine räumliche, zeitliche, historische und kulturelle Dimension. Denn wir erfahren und rezipieren Bilder nicht im luftleeren Raum, sondern stets in räumlichen und zeitlichen Kontexten, eingebettet in mediale, kulturelle und soziale Dispositive. Bildsituationen verorten und positionieren Subjekte, indem sie deren Erfahrung auf spezifische Weise nicht lediglich auf, sondern vielmehr an Bildern und durch diese ausrichten. Doch vor welche terminologischen, konzeptionellen und theoretischen Herausforderungen stellt uns diese Verschiebung hin zu einem ›situativen‹ Verständnis von Bildlichkeit? Welche Rolle spielen die Umgebungen der Bilder, Dispositive, Strategien und Praktiken des Displays und der Inszenierung, ihre Konstellationen zu anderen Bildern, in etwa Bildserien und -ensembles oder in assoziativen Verknüpfungen zu abwesenden, mentalen oder imaginären Bildern? Wie sind diese zugleich immer an diejenigen rückgebunden, die sie erfahren? Welche sozialen und kulturellen Praktiken werden durch sie ermöglicht, habitualisiert, aber auch transformiert? Was folgt daraus für Prozesse der Vermittlung und Bildung? Wie können wir als Forschende diesem Perspektivwechsel methodisch, methodologisch, theoretisierend begegnen?

Die Tagung wird vom Arbeitsbereich Kunstpädagogik/Art Education der Universität Hamburg organisiert und richtet sich an Forschende aller Fachrichtungen. Wir freuen uns ausdrücklich über Einreichungen von (Post-)Doktorand:innen. Zum gegenwärtigen Planungstand wird die Tagung in Präsenz stattfinden. Abstracts (max. 750 Wörter) können bis zum 29.05.2022 inklusive einer Kurzbio an lukas.sonnemann@uni-hamburg.de gesendet werden.

Vollständigen CFE als PDF herunterladen.

Call for Papers: All Inclusive – Kunstpädagogische Inklusion

Jahrestagung der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst, Medien, Bildung am 29. und 30. September 2022 in Kooperation mit der Universität Potsdam. Nähere Informationen zum Veranstaltungsort, Teilnahmemodalitäten (in Präsenz, hybrid), Anmeldung etc. folgen in Kürze.

Die Vermittlungspraktiken mit, durch und über Kunst und die damit in Verbindung stehenden kunstpädagogisch relevanten Theorien und Annahmen verbindet, dass sie von den kunstpädagogischen Akteur*innen im Spannungsfeld eines situationsbezogenen Anspruchs einerseits und ihren normativen Bezügen andererseits als elementare kunstpädagogische Terminologie hervorgebracht und umgesetzt werden. Der an die Inklusion im Kontext von Bildungsprozessen gestellte Anspruch, gesellschaftliche Teilhabestrukturen zu verbessern und zugleich innerhalb einer Praxis zu operieren, die „den Mechanismen gesellschaftlichen Ausschlusses nicht entkommt“ (Hummrich, 2017, S. 176), bildet sich paradoxal im Rahmen einer an Inklusion orientierten Kunstpädagogik ab.

Zum einen bildet sich ein vermeintlich ‚weites‘ Verständnis von Inklusion kunstdidaktisch auf der normativen Ebene des gemeinsamen Unterrichts von Kindern mit und ohne Behinderung ab, was in zahlreichen Beschreibungen inklusiver Vermittlungspraxis in einem ‚engen-weiten‘ Inklusionsverständnis seinen Ausdruck findet. Durch die Beibehaltung einer Output-Orientierung, werden Exklusion produzierende Systeme implizit stabilisiert und eine kunstdidaktische Forschung ohne Transformationsanspruch etabliert. Mit Adorno (2015[1957]), S. 200) gesprochen werden „lediglich Reaktionen innerhalb des herrschenden Systems festgestellt, nicht Struktur und Implikationen jenes Systems selbst analysiert“.

Zum anderen bietet eine an Inklusion orientierte Kunstpädagogik die Chance der Analyse bestehender Strukturen und Praktiken der Teilhabe.

Vor diesem Hintergrund rückt die Tagung zentrale wechselseitige Bezugnahmen der kunstpädagogischen Terminologie und einer inklusiv ausgerichteten Kunstpädagogik ins Zentrum.

Es sollen zum einen dem Inklusionsdiskurs inhärente Argumentationslinien, beispielsweise der De-Kategorisierung, Anti-Diskriminierung, Normierung und Teilhabe, in ihren mittel- und unmittelbaren Bezügen zu zentralen kunstpädagogischen Theoremen reflektiert und diskutiert werden. Derartige historische, systematische, theoretische sowie empirische Reflexionen sollen zur Präzisierung einer kunstpädagogischen Inklusion und einer inklusiven Kunstpädagogik beitragen, aber auch für Leerstellen und Spannungsfelder sensibilisieren. Zum anderen sollen kunstpädagogische Diskurslinien vor dem Hintergrund ihrer Bezugnahmen auf Inklusion resp. Exklusion befragt werden. Die inklusive Transformation kunstpädagogischer Theorien und Praktiken rückt zentrale kunstpädagogische Begrifflichkeiten wie u.a. Literalität und Digitalität in einen ungewohnten Zusammenhang und fordert eingeschliffene Positionen heraus.

Im Rahmen der Tagung sollen in diesem Sinne Beiträge einen Raum finden, die wechselseitige Bezugnahmen von kunstpädagogischer Terminologie und Inklusion in den Blick nehmen und zum Anlass theoretischer und/oder empirischer Bestimmungen und Neu-Einsätze machen.

Gesucht werden Beiträge in Form von Vorträgen und Workshops, die sich thematisch offen auf den genannten Kontext beziehen. Wissenschaftler*innen in der Qualifizierungsphase sind explizit eingeladen, sich zu bewerben. Interessierte können bis zum 13.05.2022 ein Abstract (max. 500 Wörter) einreichen an hannes.riedel@uni-potsdam.de.

Das Abstract enthält folgende Angaben:

  1. Titel des geplanten Beitrags
  2. Name und institutionelle Anbindung der Forscher*innen
  3. Kurzbeschreibung des Beitrags mit Hinweisen auf Thematik und Fragestellung, den theoretischen und methodischen Bezugsrahmen sowie die zentralen Ergebnisse.

 

Für das Vorbereitungsteam:

Andreas Brenne & Michaela Kaiser

kunstpädagogisch fragen: Wie lernen wir mit Maschinen, wenn Maschinen mit uns lernen?
 Im Gespräch mit Shusha Niederberger

Dienstag 18. Januar 2022 um 19h online
Meeting-ID: 842 4829 2154
Kenncode: 816876
 
Wir schreiben und wir lernen schon lange mit Maschinen, aber noch nie haben wir dabei so viel von uns Preis gegeben. Denn mittlerweile lernen Maschinen von uns und vor allem über uns und sie lernen davon ausgehend dann sogar unabhängig von uns. Was heißt das für die Kunst, für die Wissenschaft, für die Pädagogik? Wie entsteht Neues im Zusammenspiel mit digitalen Infrastrukturen, insbesondere im Kontext von Bildlichkeit? Welche Rolle spielt dabei die Ästhetik? Welche Formen und Formate des Wissens, welche Praktiken und Techniken des Erkennens und Partizipierens zeigen sich in der (post-)digitalen Kondition? Welche Anschlussstellen, Potenziale und Abgründe ergeben sich daraus für eine Kunstpädagogik der Zukunft?
 
Shusha Niederberger ist Kunstvermittlerin mit Fokus auf Medienkunst, und lehrt und forscht zu digitaler Kultur und Kunst. 1995 entdeckte sie das Internet, Kunst im Internet und Künstler:innen übers Internet. Sie hat daraufhin bildende und digitale Kunst in Zürich und Wien studiert, im Bereich Technologie ist sie leidenschaftliche Autodidaktin. 2014 hat sie die Kunstvermittlung am HEK (Haus der elektronischen Künste) in Basel aufgebaut und bis 2021 geleitet. Sie unterrichtet seit 2016 zeitgenössische Netzkultur an der F+F Schule für Kunst und Design in Zürich, und war 2017-19 Teil des Forschungsprojektes „Creating Commons“, das digitale künstlerische Praktiken als Commoning untersuchte. Gegenwärtig arbeitet sie an ihrem PHD zu User Data Praxis innerhalb des Forschungsprojektes „Latent Spaces – Performing Ambiguous Data“.
 
In der kooperativen Veranstaltungsreihe »kunstpädagogisch fragen« zwischen der HfbK und der Universität HH soll jeweils eine künstlerische und wissenschaftliche Position im Gespräch befragt werden, um unterschiedliche Vorgehensweisen, deren Grenzen und Ethiken zu beleuchten und daraus langfristig eine Kunstpädagogik zu entwerfen, die es noch nicht gibt.
 
Veranstaltungsreihe: »kunstpädagogisch fragen«
Veranstalter:innen: Prof. Dr. Andrea Sabisch, Prof. Dr. Anja Steidinger, Prof. Dr. Nora Sternfeld
für die Sozietät Kunst, Medien, Bildung e.V.
Ort: Hochschule für Bildende Künste HH und Universität HH, abwechselnd
Jahresthema 2021: Wie lernen wir mit Maschinen, wenn Maschinen von uns lernen?

Tagung: Dank Images, Tiktok und Apokalypse. Bildhandeln im Internet

Symposium/Worklab: FR 10.12.21 + SA 11.12.21
Veranstaltungsort: Zoom via Uni Köln und Mozarteum

 

Digitale Bilder zirkulieren weltweit und über sie werden auch politische und gesellschaftliche Ereignisse kommuniziert und kommentiert. Besonders Krisenszenarien – von #covid19 bis #capitol – befeuern die Bildproduktion und lassen Memes zu politischen Akteur*innen werden. Der Begriff dank [dæŋk] markiert dabei einen Extremwert im Diskurs und verbindet Qualitäten zwischen Coolness, Weirdness sowie Spezialwissen entgrenzter Bedeutungsräume der Memekultur. Das Symposium/Worklab ‘dank images’ sucht entlang des durchdringenden Gefühls eines Living in the End Times (Zizek) nach neuen Formen der visuellen Begegnung und kulturellen Aushandlung und untersucht trending and hidden Hashtags in einer kollektiven Field Study auf ihr (kunst)pädagogisches Potential. 
DANK is another way of saying COOL or AWESOME TO THE MAX. DANK MEME refers to viral internet content of overuse or passing trends. It can also refer to unique or weird memes. (Quelle: Internet)

 

Wir möchten Dich/Sie/Euch und eure Forschung zu einem intensiven Arbeitstreffen am Material einladen. 
Gäste sind herzlich willkommen und melden sich bitte per Email bei Jana Wodicka an. 

Online-Jahrestagung 2021

 

Programm

 

Donnerstag, 14.1.2021, 14:00-19:00 Uhr 

13:30 – 14:00 Ankommen in Zoom

14:00 – 14:30 Begrüßung und Einführung von Manuel Zahn

14:30 – 15:30 Research Mural Walk mit Beiträgen von

  • Stefanie Johns
  • Notburga Karl
  • Michaela Kaiser
  • Gesa Krebber
  • Jana Tiborra

15:30 – 16:00 Pause

16:00 – 17:00 Forschung im Entwurf: Kurzvorträge von

  • Nadia Bader: Potenziale einer Arbeit an/mit Tutorial Videos in der Kunstlehrer*innenbildung
  • Alexander Henschel: Zur Mehrfachbedeutung des Fremdheitsbegriffs im kunstpädagogischen Diskurs
  • Torsten Meyer: Quasi-Subjekt und algorithmische Medienkulturen

17:00 – 17:30 Pause

17:30 – 18:30 Gesprächsforum I: Kunst, Pädagogik und Digitalisierung mit Kurzimpulsen von Christine Heil und Marc Fritzsche als Gesprächsanlässe und danach Gespräch im Plenum

18:30 – 19:00 Ausklang

Freitag, 15.1.2021, 13:00-18:30 Uhr

12:30 – 13:00 Ankommen in Zoom

13:00 – 14:00 Laufende Forschungsprojekte I: Kurzvorträge von

  • Jasmin Böschen: Der Fall mit dem Fall. Spuren von Erfahrung im Smartphone-Film
  • Lennart Kraus: Im Gegen Satz – der Essay als didaktische Form
  • Karl-Josef Pazzini: Sexualität und Wissen für Kunst und Pädagogik

14:00 – 14:30 Pause

14:30 – 15:30 Laufende Forschungsprojekte II: Kurzvorträge von

  • Lukas Sonnemann: Bild(er)ordnung(en) – visuelle Syntagmatik und Bilderfahrung im Medium Ausstellung
  • Andrea Sabisch: Bildlichkeit, Montage, Affizierung, Responsivität
  • Andreas Brenne: Symbolhandeln von Kindern in der postdigitalen Gesellschaft

15:30 – 16:00 Pause

16:00 – 17:00 Gesprächsforum II: Kunst, Pädagogik und demokratiebildende Perspektiven, mit Kurzimpulsen von Ansgar Schnurr und Manuel Zahn als Gesprächsanlässe und danach Gespräch im Plenum

17:00 – 17:15 Pause

17:15 – 18:00 Abschluss: Austausch zu Berührungen und Schnittmengen gemeinsamer Forschungsinteressen sowie zu Blinden Flecken

18:00 – 18:30 Ausklang
 

Abstracts

 
Donnerstag, 14.1.2021, 14:00-19:00 Uhr

Nadia Bader: Potenziale einer Arbeit an/mit Tutorial-Videos in der Kunstlehrer*innenbildung
Tutorial-Videos können als aktuelles, (pop-)kulturelles Phänomen gelten. Eine Diskussion und Untersuchung aus kunstpädagogischer Perspektive erscheint gerade angesichts pandemiebedingt beschleunigter, digitaler Entwicklungen an Schulen und Hochschulen lohnenswert. Der Beitrag skizziert Ideen und Ansätze zu einer forschend-reflexiven Arbeit an/mit Tutorial-Videos in kunstdidaktischen Seminaren in der Lehrer*innenbildung. Anhand verbaler und non-verbaler Äußerungen können beispielsweise implizite Orientierungen der Vermittler*innen aufgespürt sowie mögliche Potenziale und Grenzen des Einsatzes von Tutorial-Videos im Kontext des Kunstunterrichts diskutiert werden.

Alexander Henschel: Zur Mehrfachbedeutung des Fremdheitsbegriffs im kunstpädagogischen Diskurs
Die Begriffsgeschichte des Ausdrucks „fremd“ zeugt von Mehrfachbedeutungen und widersprüchlichen Verwendungsweisen. Spuren dieser Geschichte entfalten im kunstpädagogischen Diskurs entsprechend unterschiedliche Wirkung. Im Beitrag geht es darum, verschiedene Verwendungsweisen, Bedeutungsebenen und rahmende Logiken des Fremdheitsbegriffs zu sortieren und Überlegungen zu deren Wechselwirkung im kunstpädagogischen Kontext anzustellen.

Torsten Meyer: Quasi-Subjekt und algorithmische Medienkulturen
Vor dem Hintergrund von Jacques Lacans Modell des psychischen Apparates als Verknüpfung von Realem, Symbolischen und Imaginärem könnte man einerseits sagen, dass Kunst(objekte) solche Zusammenhänge von Realem, Symbolischen und Imaginärem knüpfen und deshalb möglicherweise auch als im Rahmen einer Actor Network Theory als Quasi-Subjekte zu verstehen sein könnten. Darauf fußt möglicherweise die Idee der ästhetischen Bildung. Ein ganz anderer Zusammenhang der Verknüpfung von Realem, Symbolischen und Imaginärem geschieht mittels der Quasi-Subjekte, die die algorithmische Medienkultur in Form von Suchmaschinen, Werbealgorithmen, Buchempfehlungen, Partnerbörsen und anderen künstlichen Intelligenzen produziert.
Diese Zusammenhänge finde ich interessant. Ich weiß selbst noch nicht wofür.

Freitag, 15.1.2021, 13:00-18:30 Uhr

Jasmin Böschen: Der Fall mit dem Fall. Spuren von Erfahrung im Smartphone-Film
Der Kurzvortrag skizziert die Grundzüge meines Promotionsprojekts mit dem Arbeitstitel „Film-Bildung mit dem Smartphone. Medienästhetische Annäherung an eine neue Bildlichkeit“. Mir geht es darum, auszuloten, inwiefern sich Erfahrung im Machen von Smartphone-Filmen erforschen lässt. Zudem wird befragt, wie im Filmen mit dem Smartphone bestehende Vorstellungen von Film neu ausgehandelt werden und eine neue Bildlichkeit entwickelt wird.

Lennart Kraus: Im Gegen Satz – der Essay als didaktische Form
Seit einiger Zeit werden erneut Methoden künstlerischer Untersuchungen diskutiert, die sich sowohl im Kunstfeld als auch vermehrt in Ökonomie- und Bildungskontexten beobachten lassen. Durch die essayistische Form wird hier Assoziatives, Bruchhaftes und Fragwürdiges in erkenntnisorientierten Erzählungen zusammengesetzt. Was dabei evoziert wird, kann als Autodidaktik des essayistischen Lesens, Schreibens und Produzierens umschrieben werden.

Karl-Josef Pazzini: Sexualität und Wissen für Kunst und Pädagogik
Die Kunstpädagogik war schon immer erotischer und sexueller als andere Fächer, gerade auch in den verkitschten Formen.
Wissen muss immer wieder umschrieben werden. Insbesondere wegen der momenthaften und rätselhaften Formen des Bewusstseins und dem vielen unbewussten Wissen, das nicht weniger wird.
In Anlehnung an Freud und Lacan argumentiert Alenka Zupančič, dass sich Sexualität am Punkt eines „Kurzschlusses“ dessen, was ist (Ontologie), und der Weisen, wie man es vernehmen, denken und wissen kann (Epistemologie) befindet.
Die Konjunktion von Sexualität und Wissen bringt kaum etwas hervor, das vorweg klar ist oder eine Emanzipation garantiert. Die Verbindung ist um eine grundlegende Negativität herum strukturiert, um etwas, das niemand genau wissen kann. Sie berührt das Unbewusste und versucht es kenntlich zu machen. Das macht Angst, Zögern, Erwartungsdruck, Abwehr, Vorfreude und Freude. Viele ahnen, dass der Orgasmus eine Berührung von Sein und Wissen ist: Kaum eines positiven, affirmierbaren Wissens. Sexualität entzieht sich bei ihrer Bestimmung, sie überschreitet. Kunst macht eine ähnliche Struktur. Sexualität ist wie Kunst weniger als Natur. Sie muss wohl mehr sein.

Lukas Sonnemann: Bild(er)ordnung(en) – visuelle Syntagmatik und Bilderfahrung im Medium Ausstellung
In meinem Promotionsprojekt beschäftigte ich mich mit bildlichen Übergängen in Kunstausstellungen. Wie lassen uns Konstellationen von Bildern an spezifischen Orten, bekannt, anders oder neu sehen? Wie lassen sich Relationierungsweisen von Bildern theoretisch beschreiben und empirisch erforschen? Wie andere Weisen der Ordnung, jenseits von konventionalisierten Formen oder semiologischen Modellen beschreiben?

Andrea Sabisch: Bildlichkeit, Montage, Affizierung, Responsivität
In bildlichen und filmischen Darstellungen werden unsere Blicke gelenkt, unsere Aufmerksamkeit allererst erzeugt und fortwährend verschoben, Gestalten gebildet und Sinn generiert. Insofern kann man sagen, dass Medien unsere Erfahrungen formieren. Sie bilden Zwischenräume, in denen wir interagieren und die uns ausrichten. Die Frage, wie dies geschieht, ist jedoch seltsam unerforscht. Wie verschränken sich bewegte Bilder mit Subjekten und Sozialitäten? Wie affizieren sie, wie geben sie zu denken, wie formatieren sie? Welche Techniken und Strategien der Kopplung erscheinen dabei im pädagogischen Kontext interessant? Wie lassen sich Veränderbarkeiten des Sehens, Denkens, Wahrnehmens erkennen, darstellen und erforschen, wenn Montagepraktiken des Digitalen beispielsweise unsichtbar bleiben und unbewusst ablaufen?

Andreas Brenne: Symbolhandeln von Kindern in der postdigitalen
Kinder setzen sich in vielfältiger Weise mit ihrer Lebenswelt auseinander – dabei spielt Symbolhandeln (Aby Warburg) eine zentrale Rolle. Weltzusammenhänge sind in dieser Form kommunikabel, und können Gegenstand einer diskursiven und kollaborativen Sinnproduktion sein. Wenn, wie entsprechende Ansätze nahelegen, das Postdigitale unsere Gesellschaft maßgeblich prägt, so müssten sich auch Kinder alltäglich in und mit Symbolen mit diesem auseinandersetzen.
In diesem Kontext sind zwei Forschungsprojekte angesiedelt (in Kooperation mit Prof. Dr. Florian Eßer, Uni Osnabrück), die im Rahmen eines Kurzvortrags kurz skizziert werden. Ziel der vorgestellten Projekte ist es, im Rahmen eines kunst- und medienpädagogischen Settings, den Umgang von Kindern mit digitalen Medien zu beobachten, die symbolische Ebene dieses Handelns aufzuschließen und hierdurch zu rekonstruieren, wie sich Kinder (ihre) postdigitale Welt erschließen.