»Bilder situieren« lautet die Leitthese dieser Tagung. Mit der Begrifflichkeit ›Bildsituation‹ adressieren wir, anders als mit ›Bild‹ oder ›Bildrezeption‹, eine räumliche, zeitliche, historische und kulturelle Dimension. Denn wir erfahren und rezipieren Bilder nicht im luftleeren Raum, sondern stets in räumlichen und zeitlichen Kontexten, eingebettet in mediale, kulturelle und soziale Dispositive. Bildsituationen verorten und positionieren Subjekte, indem sie deren Erfahrung auf spezifische Weise nicht lediglich auf, sondern vielmehr an Bildern und durch diese ausrichten. Doch vor welche terminologischen, konzeptionellen und theoretischen Herausforderungen stellt uns diese Verschiebung hin zu einem ›situativen‹ Verständnis von Bildlichkeit? Welche Rolle spielen die Umgebungen der Bilder, Dispositive, Strategien und Praktiken des Displays und der Inszenierung, ihre Konstellationen zu anderen Bildern, in etwa Bildserien und -ensembles oder in assoziativen Verknüpfungen zu abwesenden, mentalen oder imaginären Bildern? Wie sind diese zugleich immer an diejenigen rückgebunden, die sie erfahren? Welche sozialen und kulturellen Praktiken werden durch sie ermöglicht, habitualisiert, aber auch transformiert? Was folgt daraus für Prozesse der Vermittlung und Bildung? Wie können wir als Forschende diesem Perspektivwechsel methodisch, methodologisch, theoretisierend begegnen?
Die Tagung wird vom Arbeitsbereich Kunstpädagogik/Art Education der Universität Hamburg organisiert und richtet sich an Forschende aller Fachrichtungen. Wir freuen uns ausdrücklich über Einreichungen von (Post-)Doktorand:innen. Zum gegenwärtigen Planungstand wird die Tagung in Präsenz stattfinden. Abstracts (max. 750 Wörter) können bis zum 29.05.2022 inklusive einer Kurzbio an lukas.sonnemann@uni-hamburg.de gesendet werden.