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CfP „Subjekt Medium Bildung“

Tagung in Kooperation der wissenschaftlichen Sozietät Kunst, Medien, Bildung und dem Theorieforum Medienpädagogik

Torsten Meyer / Benjamin Jörissen

23./24. März 2012, Universität zu Köln

Das Tagungsvorhaben befasst sich mit dem zunehmend offensichtlicher werdenden Missmatch von wesentlich auf das 18./19. Jahrhundert zurückgehenden theoretischen Konzeptionen von Bildung, die diese als ein auf das Subjekt als Individuum (und das Individuum als Subjekt) bezogenes Phänomen denken, und den wesentlich auf kollaborativen und netzwerkförmigen sozio-technischen Prozessen beruhenden Bildungs-Praktiken in globalen, digitalen Kommunikationsnetzen.

Veränderte Medialität führt zu veränderter Subjektivität: diese mediologische These im Schnittfeld von Medien- und Bildungsgeschichte(n) soll im Zentrum der Tagung stehen. Nichts ist so gravierend für das Selbst-Verständnis einer Gesellschaft wie die geschäftsführenden Verbreitungsmedien (Luhmann). So war das Buch nicht nur in metaphorischem Sinn das bevorzugte Behältnis der großen Erzählungen. Mit der massenhaften Reproduktion des druckbaren Wissens nahm auch die Erzählung von der „Bildung des Menschen“ (Humboldt) als Bücher lesendes Individuum ihren Lauf. Und auch der Individualisierungsschub, den die Erfindung der Zentralperspektive als Abbildungstechnologie, Symbolische Form (Panofsky) und als imaginäre Struktur ausgelöst hat, war der Entstehung des wohl definierten und autonomen, bürgerlichen Subjekts mehr als zuträglich. Sind es aber die Strukturaspekte gesellschaftlicher Leitmedien, in denen Subjektivität entsteht und geformt wird, muss diese im Kontext radikaler Leitmedienwechsel immer wieder hinterfragt werden.

In der „informatisierten Gesellschaft“ – nun in der Version 2.0 – verliert das alte Prinzip,

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Resolution für Forschung in der Fachdidaktik

Die Sozietät veröffentlicht hier einen Aufruf von Johannes Kirschenmann und Karl-Josef Pazzini gegen die Marginalisierung von Forschung in der Fachdidaktik und fordert Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer zur Mitzeichnung auf. Anlass ist die Ausschreibung einer Lehrprofessur Kunstdidaktik an der LMU München.

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,

von der Marginalisierung der Geisteswissenschaften in der deutschen Hochschullandschaft bleibt auch die Kunstpädagogik als Wissenschaftsdisziplin nicht verschont. Das ist nicht neu und doch gibt es immer wieder erneuten Anlass, auf diese unheilvolle Tendenz hinzuweisen und auf die Folgen aufmerksam zu machen.
An der mit „Exzellenz“ ausgestatteten Münchner Ludwig-Maximilians-Universität, die mit über 1000 eingeschriebenen Studierenden der Kunstpädagogik das größte Institut dieser Art in Bayern und wohl in Deutschland ist, ist mit der von der Hochschule (nicht vom Institut!) selbst gewollten Ausschreibung einer Lehrprofessur mit 14 SWS anstelle einer C4 und einer C3-Professur ein besonders eklatanter Weg in die Abkehr von jeglicher Forschung eingeschlagen worden.

Wir haben eine Resolution vorbereitet, die vom Bundesvorstand des BDK unterstützt wird und bis zum 30. April möglichst viele Mitzeichner aus den Hochschulen finden sollte, um dann der KMK und den 16 Wissenschafts- bzw. Kultusministerien übergeben zu werden. Die Resolution wird anschließend in den Fachzeitschriften veröffentlicht.

Wer mitzeichnen möchte, schickt bitte eine E-Mail an kunstpaedagogik@adbk.mhn.de mit Angabe des Vor- und Nachnamens (mit akadem. Titeln), der Funktion in seiner Hochschule und der Hochschule.
Bitte leiten Sie diese E-Mail auch an die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihrer Institute, Lehrstühle usw.

Wir freuen uns über Ihre Beteiligung.

Karl-Josef Pazzini Johannes Kirschenmann

RESOLUTION

Karl-Josef Pazzini, Johannes Kirschenmann

Hamburg, den 15. April 2011

Ornament als Verbrechen

Schon Adolf Loos schrieb 1908 vom „Ornament als Verbrechen“. Offenbar halten viele Kultur- und Wissenschaftsminister/innen und Senator/innen Forschung in der Lehrerausbildung, in der Fachdidaktik, die der Künste erst recht und in einem speziellen Fall an der LMU in München der Fachdidaktik der Bildenden Kunst für Ornament.
Es bleibt nichts anderes, als hier als Freunde des Verbrechens aufzutreten:
Wir halten nach wie vor und gerade jetzt Forschung in den Didaktiken und der Lehrerausbildung für dringend erforderlich. Schulpraxis und die dort entwickelten Erfahrungen gilt es, forschend zu erheben und transformiert weiterzugeben. Das geht nicht ausschließlich durch Vormachen und Nachahmen. Es braucht Reflexionen, also systematische Brüche und Brücken um Differenzierung zu erzeugen, das Schulwesen weiterzuentwickeln.
Deshalb halten wir das Beispiel des Vorgehens an der LMU mit der Ausschreibung einer „Lehrprofessur (W2) auf Zeit (6 Jahre/tenure track) für Didaktik der Bildenden Künste
Mit den AUFGABEN: Die Professur vertritt das Fach Kunstdidaktik in Lehre und Forschung. Die Lehrverpflichtung beträgt 14 Wochenstunden. Zudem wird eine angemessene Beteiligung an Aufgaben der akademischen Selbstverwaltung erwartet.“ für indiskutabel.
Bei einer solchen Aufgabenstellung ist eine kontinuierliche Forschung nicht zu leisten und offenbar auch nicht erwünscht.

Tagung: Perspektiven der Verknüpfung von Kunst, Medien und Bildung

Universität Hamburg
25./26.2.2011
Fakultät EPB, Von-Melle-Park 8, 20146 Hamburg
Räume 205-207

Freitag, den 25.02.11, 15 Uhr:
Perspektiven der Verknüpfung von Kunst, Medien und Bildung 1: Medienbildung
Die wissenschaftliche Sozietät Kunst, Medien, Bildung stellt sich die Aufgabe, existierende und denkbare Verknüpfungen von Kunst, Medien und Bildung zu erforschen, darzustellen und deren Ergebnisse zu publizieren. Unter dem Stichwort „Medienbildung“ soll mit der geplanten Tagung eine erste Perspektive auf das Feld dieser Verknüpfungen beleuchtet werden.
Dass der Begriff der „Medienbildung“ sich in den letzten Jahren über einen rein medienpädagogischen Diskurs hinaus bis in öffentliche bildungspolitische Diskussionen etabliert hat, kann als Zeichen für das enorme Ausmaß des globalen medienkulturellen Wandels und seiner gesellschaftlichen Folgen gelten. Traditionelle bewahrpädagogische und kulturkritische Positionen scheinen dem nicht mehr angemessen. Vielmehr impliziert der Begriff komplexere Reaktionen auf das Neue der neuen Medienkulturen.
Eine Frage an die Sozietät wäre, welche Rolle die Auseinandersetzung mit Kunst in diesem Kontext spielt und spielen könnte. Kann zum Beispiel der Kunstunterricht einen Beitrag zu einer schulischen Medienbildung liefern? Muss schulische Kunstpädagogik sich dafür an neuen Medienkulturen orientieren? Oder liefert die pädagogisch motiviert Auseinandersetzung mit Kunst grundsätzlich einen Beitrag zu einer „Medienbildung“?

Als Gastreferent wird Benjamin Jörissen (Magdeburg), der gemeinsam mit Winfried Marotzki das Konzept der „strukturalen Medienbildung“ entwickelt hat, einen Beitrag aus medienpädagogischer und bildungstheoretischer Perspektive leisten.

Weitere Kurzbeiträge folgen von:

  • Marc Fritzsche (Gießen): Von der Pixelgrafik zur Bildung im Neuen Medium. Kunstpädagogische Positionen zum Digitalen
  • Manuel Zahn (Oldenburg): Film-Bildung
  • Torsten Meyer (Köln): Cultural Hacking als Medienbildung
  • Doris Schuhmacher-Chilla (Köln): Selbst im Mythos: ENDYMION

Samstag, den 26.02.2011 von 10-16 Uhr:
Gemeinsame Entwicklung neuer Perspektiven für die Arbeit in der Sozietät
– weitere Tagungen und Publikationen, Mitgliederversammlung – mit Kurzbeiträgen von:

  • Andreas Brenne (Kassel): Grundschulpädagogik und Medienbildung
  • Ansgar Schnurr (Dortmund): Weltsicht im Plural – Kunstpädagogik in unterschiedlichen jugendlichen Milieus
  • Andrea Sabisch (Hamburg): Visuelle Modelle
  • Klaus-Peter Busse (Dortmund): Vom Problem einiger Kunstpädagogen mit der Kunst
  • Karl-Josef Pazzini (Hamburg): Übertragung
  • Ellen Kobe (Berlin): „ECHO“ – Video 2007, mit einer Einführung der Künstlerin

Sympathisierende der Sozietät – z.B. Kunstpädagog/innen, aber auch Kunsttheoretiker/innen und Medienpädagog/innen, Kunstvermittler/innen – sowie neu Interessierte sollen für die Idee der Sozietät und als potentielle neue Mitglieder gewonnen werden und sind zur Teilnahme an der Tagung, sowohl Freitag, als auch Samstag herzlich eingeladen.

Kosten: Nicht-Mitglieder 10 € (Studenten 5€) pro Tag, Mitglieder kostenfrei

Nachfragen und Anmeldungen sowie Vorschläge für Beiträge in Wort/Bild/Performance bis zum 1.2.2011 an: andrea.sabisch@uni-hamburg.de

Gründungstagung, 24.6.2010, Dortmund

Gründungstagung der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst, Medien und Bildung e.V.

Wissenschaftliches Denken zwischen Kunst, Medien und Bildung

Donnerstag, den 24. Juni 2010
12-18 Uhr im Museum Ostwall, Dortmund