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Programm
Donnerstag, 14.1.2021, 14:00-19:00 Uhr
13:30 – 14:00 Ankommen in Zoom
14:00 – 14:30 Begrüßung und Einführung von Manuel Zahn
14:30 – 15:30 Research Mural Walk mit Beiträgen von
- Stefanie Johns
- Notburga Karl
- Michaela Kaiser
- Gesa Krebber
- Jana Tiborra
15:30 – 16:00 Pause
16:00 – 17:00 Forschung im Entwurf: Kurzvorträge von
- Nadia Bader: Potenziale einer Arbeit an/mit Tutorial Videos in der Kunstlehrer*innenbildung
- Alexander Henschel: Zur Mehrfachbedeutung des Fremdheitsbegriffs im kunstpädagogischen Diskurs
- Torsten Meyer: Quasi-Subjekt und algorithmische Medienkulturen
17:00 – 17:30 Pause
17:30 – 18:30 Gesprächsforum I: Kunst, Pädagogik und Digitalisierung mit Kurzimpulsen von Christine Heil und Marc Fritzsche als Gesprächsanlässe und danach Gespräch im Plenum
18:30 – 19:00 Ausklang
Freitag, 15.1.2021, 13:00-18:30 Uhr
12:30 – 13:00 Ankommen in Zoom
13:00 – 14:00 Laufende Forschungsprojekte I: Kurzvorträge von
- Jasmin Böschen: Der Fall mit dem Fall. Spuren von Erfahrung im Smartphone-Film
- Lennart Kraus: Im Gegen Satz – der Essay als didaktische Form
- Karl-Josef Pazzini: Sexualität und Wissen für Kunst und Pädagogik
14:00 – 14:30 Pause
14:30 – 15:30 Laufende Forschungsprojekte II: Kurzvorträge von
- Lukas Sonnemann: Bild(er)ordnung(en) – visuelle Syntagmatik und Bilderfahrung im Medium Ausstellung
- Andrea Sabisch: Bildlichkeit, Montage, Affizierung, Responsivität
- Andreas Brenne: Symbolhandeln von Kindern in der postdigitalen Gesellschaft
15:30 – 16:00 Pause
16:00 – 17:00 Gesprächsforum II: Kunst, Pädagogik und demokratiebildende Perspektiven, mit Kurzimpulsen von Ansgar Schnurr und Manuel Zahn als Gesprächsanlässe und danach Gespräch im Plenum
17:00 – 17:15 Pause
17:15 – 18:00 Abschluss: Austausch zu Berührungen und Schnittmengen gemeinsamer Forschungsinteressen sowie zu Blinden Flecken
18:00 – 18:30 Ausklang
Abstracts
Donnerstag, 14.1.2021, 14:00-19:00 Uhr
Nadia Bader: Potenziale einer Arbeit an/mit Tutorial-Videos in der Kunstlehrer*innenbildung
Tutorial-Videos können als aktuelles, (pop-)kulturelles Phänomen gelten. Eine Diskussion und Untersuchung aus kunstpädagogischer Perspektive erscheint gerade angesichts pandemiebedingt beschleunigter, digitaler Entwicklungen an Schulen und Hochschulen lohnenswert. Der Beitrag skizziert Ideen und Ansätze zu einer forschend-reflexiven Arbeit an/mit Tutorial-Videos in kunstdidaktischen Seminaren in der Lehrer*innenbildung. Anhand verbaler und non-verbaler Äußerungen können beispielsweise implizite Orientierungen der Vermittler*innen aufgespürt sowie mögliche Potenziale und Grenzen des Einsatzes von Tutorial-Videos im Kontext des Kunstunterrichts diskutiert werden.
Alexander Henschel: Zur Mehrfachbedeutung des Fremdheitsbegriffs im kunstpädagogischen Diskurs
Die Begriffsgeschichte des Ausdrucks „fremd“ zeugt von Mehrfachbedeutungen und widersprüchlichen Verwendungsweisen. Spuren dieser Geschichte entfalten im kunstpädagogischen Diskurs entsprechend unterschiedliche Wirkung. Im Beitrag geht es darum, verschiedene Verwendungsweisen, Bedeutungsebenen und rahmende Logiken des Fremdheitsbegriffs zu sortieren und Überlegungen zu deren Wechselwirkung im kunstpädagogischen Kontext anzustellen.
Torsten Meyer: Quasi-Subjekt und algorithmische Medienkulturen
Vor dem Hintergrund von Jacques Lacans Modell des psychischen Apparates als Verknüpfung von Realem, Symbolischen und Imaginärem könnte man einerseits sagen, dass Kunst(objekte) solche Zusammenhänge von Realem, Symbolischen und Imaginärem knüpfen und deshalb möglicherweise auch als im Rahmen einer Actor Network Theory als Quasi-Subjekte zu verstehen sein könnten. Darauf fußt möglicherweise die Idee der ästhetischen Bildung. Ein ganz anderer Zusammenhang der Verknüpfung von Realem, Symbolischen und Imaginärem geschieht mittels der Quasi-Subjekte, die die algorithmische Medienkultur in Form von Suchmaschinen, Werbealgorithmen, Buchempfehlungen, Partnerbörsen und anderen künstlichen Intelligenzen produziert.
Diese Zusammenhänge finde ich interessant. Ich weiß selbst noch nicht wofür.
Freitag, 15.1.2021, 13:00-18:30 Uhr
Jasmin Böschen: Der Fall mit dem Fall. Spuren von Erfahrung im Smartphone-Film
Der Kurzvortrag skizziert die Grundzüge meines Promotionsprojekts mit dem Arbeitstitel „Film-Bildung mit dem Smartphone. Medienästhetische Annäherung an eine neue Bildlichkeit“. Mir geht es darum, auszuloten, inwiefern sich Erfahrung im Machen von Smartphone-Filmen erforschen lässt. Zudem wird befragt, wie im Filmen mit dem Smartphone bestehende Vorstellungen von Film neu ausgehandelt werden und eine neue Bildlichkeit entwickelt wird.
Lennart Kraus: Im Gegen Satz – der Essay als didaktische Form
Seit einiger Zeit werden erneut Methoden künstlerischer Untersuchungen diskutiert, die sich sowohl im Kunstfeld als auch vermehrt in Ökonomie- und Bildungskontexten beobachten lassen. Durch die essayistische Form wird hier Assoziatives, Bruchhaftes und Fragwürdiges in erkenntnisorientierten Erzählungen zusammengesetzt. Was dabei evoziert wird, kann als Autodidaktik des essayistischen Lesens, Schreibens und Produzierens umschrieben werden.
Karl-Josef Pazzini: Sexualität und Wissen für Kunst und Pädagogik
Die Kunstpädagogik war schon immer erotischer und sexueller als andere Fächer, gerade auch in den verkitschten Formen.
Wissen muss immer wieder umschrieben werden. Insbesondere wegen der momenthaften und rätselhaften Formen des Bewusstseins und dem vielen unbewussten Wissen, das nicht weniger wird.
In Anlehnung an Freud und Lacan argumentiert Alenka Zupančič, dass sich Sexualität am Punkt eines „Kurzschlusses“ dessen, was ist (Ontologie), und der Weisen, wie man es vernehmen, denken und wissen kann (Epistemologie) befindet.
Die Konjunktion von Sexualität und Wissen bringt kaum etwas hervor, das vorweg klar ist oder eine Emanzipation garantiert. Die Verbindung ist um eine grundlegende Negativität herum strukturiert, um etwas, das niemand genau wissen kann. Sie berührt das Unbewusste und versucht es kenntlich zu machen. Das macht Angst, Zögern, Erwartungsdruck, Abwehr, Vorfreude und Freude. Viele ahnen, dass der Orgasmus eine Berührung von Sein und Wissen ist: Kaum eines positiven, affirmierbaren Wissens. Sexualität entzieht sich bei ihrer Bestimmung, sie überschreitet. Kunst macht eine ähnliche Struktur. Sexualität ist wie Kunst weniger als Natur. Sie muss wohl mehr sein.
Lukas Sonnemann: Bild(er)ordnung(en) – visuelle Syntagmatik und Bilderfahrung im Medium Ausstellung
In meinem Promotionsprojekt beschäftigte ich mich mit bildlichen Übergängen in Kunstausstellungen. Wie lassen uns Konstellationen von Bildern an spezifischen Orten, bekannt, anders oder neu sehen? Wie lassen sich Relationierungsweisen von Bildern theoretisch beschreiben und empirisch erforschen? Wie andere Weisen der Ordnung, jenseits von konventionalisierten Formen oder semiologischen Modellen beschreiben?
Andrea Sabisch: Bildlichkeit, Montage, Affizierung, Responsivität
In bildlichen und filmischen Darstellungen werden unsere Blicke gelenkt, unsere Aufmerksamkeit allererst erzeugt und fortwährend verschoben, Gestalten gebildet und Sinn generiert. Insofern kann man sagen, dass Medien unsere Erfahrungen formieren. Sie bilden Zwischenräume, in denen wir interagieren und die uns ausrichten. Die Frage, wie dies geschieht, ist jedoch seltsam unerforscht. Wie verschränken sich bewegte Bilder mit Subjekten und Sozialitäten? Wie affizieren sie, wie geben sie zu denken, wie formatieren sie? Welche Techniken und Strategien der Kopplung erscheinen dabei im pädagogischen Kontext interessant? Wie lassen sich Veränderbarkeiten des Sehens, Denkens, Wahrnehmens erkennen, darstellen und erforschen, wenn Montagepraktiken des Digitalen beispielsweise unsichtbar bleiben und unbewusst ablaufen?
Andreas Brenne: Symbolhandeln von Kindern in der postdigitalen
Kinder setzen sich in vielfältiger Weise mit ihrer Lebenswelt auseinander – dabei spielt Symbolhandeln (Aby Warburg) eine zentrale Rolle. Weltzusammenhänge sind in dieser Form kommunikabel, und können Gegenstand einer diskursiven und kollaborativen Sinnproduktion sein. Wenn, wie entsprechende Ansätze nahelegen, das Postdigitale unsere Gesellschaft maßgeblich prägt, so müssten sich auch Kinder alltäglich in und mit Symbolen mit diesem auseinandersetzen.
In diesem Kontext sind zwei Forschungsprojekte angesiedelt (in Kooperation mit Prof. Dr. Florian Eßer, Uni Osnabrück), die im Rahmen eines Kurzvortrags kurz skizziert werden. Ziel der vorgestellten Projekte ist es, im Rahmen eines kunst- und medienpädagogischen Settings, den Umgang von Kindern mit digitalen Medien zu beobachten, die symbolische Ebene dieses Handelns aufzuschließen und hierdurch zu rekonstruieren, wie sich Kinder (ihre) postdigitale Welt erschließen.
Wissenspraxen zwischen Kunst und Bildung
Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe
05./06. November 2020
Ab sofort startet die Anmeldung für die Tagung »HowtoAER? Wissenspraxen zwischen Kunst und Bildung«, organisiert von Dr. Nadia Bader (Pädagogische Hochschule Fachhochschule Nordwestschweiz), Dr. des. Stefanie Johns (Universität der Künste Berlin) und Lennart Krauß (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe), die am 05.-06.11.2020 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe stattfinden wird. Die Tagung thematisiert im Kontext des Diskurses ›Künstlerischer Forschung‹ deren Potenziale für und Perspektiven auf Kunstpädagogik und -vermittlung.
Die Tagung fragt nach den Methodologien und Wissenspraktiken künstlerischer und kunstpädagogischer Forschung, den Formen visueller (Re-)Präsentationen und visuellen und ästhetischen Modellen, als beispielsweise visuelle oder ästhetische Argumentation, den hybriden Selbst- und Fremdverständnissen kunstpädagogisch Forschender und der Emanzipation und Legitimation künstlerisch-ästhetisch akzentuierter Forschung auf methodischer aber auch wissenschaftspolitischer Ebene.
Die Tagung war für den 02./03. Juli 2020 geplant. Aufgrund der aktuellen Weltlage des Corona-Virus wurde der Termin verschoben. Der neue Termin für die Tagung ist der 05./06. November 2020.
Webseite: howtoaer.com
Anmeldung unter: https://howtoaer.com/anmeldung/
Programm unter: https://howtoaer.com/programm/
Neue Forschungsperspektiven im Schnittfeld von kultureller Bildung und Medienpädagogik
Joint Conference: 11. Tagung des ›Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung‹ und Herbsttagung der ›Sektion Medienpädagogik‹ der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
veranstaltet von:
›Digitalisierung in der kulturellen Bildung – ein Metaprojekt (Teilprojekt 1)‹ des Lehrstuhls für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Kultur und ästhetische Bildung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
24.-26. September 2020. Akademie für Schultheater und performative Bildung Kulturwerkstatt auf AEG, Nürnberg
Neuer Termin: 18. – 20. März 2021- ONLINE
Verlängerung der Einreichungsfrist bis zum 1. November 2020
Digitalisierung verändert Selbstverhältnisse, Gemeinschaftsformen und Demokratieverständnisse. Die gegenwärtige post-digitale Kultur und ihre ästhetischen Erfahrungsräume können ohne Kenntnis digitaler Medialität und digitaler Designs – verstanden als machtgeladene ästhetische Prozesse (Mareis 2016, von Borries 2016) – nicht mehr verstanden werden. Umgekehrt ist die Ausbreitung digitaler Medialität in der ästhetisierten Gesellschaft (Reckwitz 2012, Böhme 2016) nur mehr unter Bezug auf ästhetisch-kulturelle Praxen entschlüsselbar. Ästhetische, kulturelle und mediale Wissensfelder sind daher für pädagogische Handlungsfähigkeit wie auch für eine zukunftsgerichtete Entwicklung der Forschung zur kulturellen Bildung und Medienpädagogik unumgänglich.
Die gemeinsame Tagung des ›Netzwerks Forschung Kulturelle Bildung‹, der DGfE-Sektion ›Medienpädagogik‹ und des Forschungsprojektes ›DiKuBi-Meta‹ (BMBF, 2018-2022) möchte Forschende zur ästhetisch-kulturellen Bildung und Forschende im Feld der Medienpädagogik zusammenbringen, gegenseitig Einsichten erkunden, Kooperationsmöglichkeiten sondieren und gemeinsam neue Perspektiven für Forschung und Praxis diskutieren.
Näheres & call for papers: https://www.dikubi-meta.fau.de/veranstaltungen/joint-conference-11-netzwerktagung/

Die Tagung beschäftigt sich mit ästhetischen Formen der Verkürzung und Verdichtung, wie sie sich in den aktuellen Rezeptionspraktiken der Medienkultur (aber nicht nur da) beobachten lassen. Die kurze Form, wie sie beispielsweise schon Roland Barthes im Medium der Schrift reflektierte, ist in den vergangenen Jahren in den Kultur- und Medienwissenschaften extensiv für andere mediale Formate diskutiert worden. Wir wollen an diesen Diskurs anknüpfen und dabei gleichsam den Fokus verschieben, indem wir neben kurzen Mikroformaten vor allem auch die ästhetischen „Mikropraktiken“ der Rezipient*innen in den Blick nehmen.
Gegenwärtig finden sich zahlreiche medienkulturelle Phänomene, die sich als Mikroformate verstehen lassen – z.B. Gifs, Meme, Micromovies, Samples, Lernhäppchen u.a.m. Diesen kurzen Formen der Gestaltung und Wahrnehmung wollen wir uns aus theoretischer und empirischer Sicht annähern. Gerade bei aktuellen Rezeptionspraktiken im Internet State of Mind (Chan), bei denen Mikroformatierungen – unabhängig von der Ausgangslänge der Materialien – zu beobachten sind, gilt es, die Rezeptions- mit der Produktions- bzw. Produzent*innenperspektive zu verknüpfen. Bei der Tagungskonzeption gehen wir daher von einem komplexen und wechselseitigen Bestimmungsverhältnis von Rezeptionspraktiken und der Weiterentwicklung von Medienformaten und (Re-)Produktionspraxen aus. Die Tagung wird von Studierenden verschiedener Studiengänge (Intermedia, Kunst, Musik) inhaltlich aktiv mitgestaltet.
Mit Beiträgen und Workshops u.a. von Patrick Bettinger, Lisa Gotto, Theo Hug, Kai Kaspar, Helmke Jan Keden, Katja Lell, Daniela Neuhaus, Matthias Padszierny, Stephan Porombka, Noemie Stähli, Niklas Stockel.
Veranstalter*innen
Patrick Bettinger, Sandra Hofhues, Kai Kaspar, Peter Moormann, Manuel Zahn
Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät
Kontakt
mikroformate-tagung@uni-koeln.de
Anmeldung und nähere Informationen
http://kunst.uni-koeln.de/mikroformate
In Kooperation mit der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung
Die nächste Mitgliederversammlung der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung findet statt im Rahmen der Tagung „Because Internet“ (7.-9.6.2018) an der Universität zu Köln am 9.6.2018, 13:00-16:00 Uhr. Nähere Informationen zur Tagung und Anmeldemöglichkeiten finden sich unter kunst.uni-koeln.de/becauseinternet
Jedes Foto, jeder Gedanke, jedes Gespräch ist heute informiert durch das Internet. Es ist allgegenwärtiger Teil unserer Realität geworden; es hat sich transformiert in Erwartungen über ständige Erreichbarkeit, macht sich bemerkbar beim Scannen von Momenten auf ihre Social-Media-Tauglichkeit, im täglichen Posten, Scrollen, Streamen, Liken, Sharen, Tweeten. Komplexe Prozesse fortschreitender Digitalisierung artikulieren sich in weltweit vernetzten Communities, in hyperkulturellen und global zirkulierenden Bildwelten, lernenden Algorithmen, Whistleblowing, Hacktivism, Softwarearchitekturen, Crowdsourcing, Digital Commons, u. a. m. – die Künstlerin Sophia Al Maria bringt es auf den Punkt: Because Internet.
Diese Formulierung ist titelgebend für eine Tagung, die vom 07. bis 09.06.2018 am Institut für Kunst und Kunsttheorie der Universität zu Köln stattfinden wird: Because Internet. Den Fokus bilden aktuelle Bedingungen des medienkulturellen Wandels nach dem Internet und Konsequenzen für kunstpädagogische Praxis und kulturelle Medienbildung: Digital Natives der zweiten Generation und Künstler*innen, die sich an eine Zeit vor dem Internet kaum noch erinnern können, leben und arbeiten im ständigen Bewusstsein der durch das Internet hervorgebrachten Veränderungen: Sie verbindet ein Internet State of Mind (Carson Chan), dem zufolge Dichotomien wie digital/analog kaum noch Sinn ergeben. Sie bedienen die Anforderungen des medienkulturell geprägten Alltags und operationalisieren zugleich die heterogenen Realitäten, Formsprachen, Logiken und Parameter vernetzter Kulturen und deklarieren diese zum Ready-Made-Material eines riesigen Hypermedia-Pools.
Für die Kunstpädagogik, die kulturelle Medienbildung und die künstlerische Praxis drängt sich vor diesem Hintergrund die Frage auf, was eigentlich die relevanten Gegenstände künstlerischer und pädagogischer Praxen im Kontext einer postdigitalen Gegenwart in den – sagen wir – nächsten 20 oder 30 Jahren sind und wie und durch wen diese gestaltet werden können. Forschungswerkstätten zu Praxistransfers und Hands-On-Workshops bilden die zentralen Schwerpunkte der Tagung. Anlässlich der Tagung wird darüber hinaus das Workbook Arts Education als work in progress vorgestellt – eine partizipative Plattform, auf der neue Konzepte und innovative Ideen für die Kunstpädagogik und die kulturelle Medienbildung publiziert werden und die Praktiker*innen aktiv zur Mitwirkung und Weiterentwicklung einlädt.
Veranstalter*innen
Prof. Dr. Torsten Meyer, Kristin Klein
Universität zu Köln
Institut für Kunst & Kunsttheorie
Kontakt
Hannah Neumann hannah.neumann@uni-koeln.de
Tel.: 0221-470-6323
Anmeldung und nähere Informationen
http://kunst.uni-koeln.de/becauseinternet
In Kooperation mit dem Grimme-Institut Marl und der Wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung
Symposium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Kooperation mit der Literarischen Gesellschaft Karlsruhe und der wissenschaftlichen Sozietät Kunst Medien Bildung
26. – 27 April 2018
Was bedeutet es, artefaktisch zu denken? Und wenn ich beim Malen begrilich vorgehe – falle ich dann aus dem Bild? Wird die Praxis ausgesetzt, wenn wir Theorien bilden? Und wo hat die Poesie ihren Auftritt im Tableau von Praxis und Theorie?
Der in Bewegung geratene Begriff der poiesis – zwischen selbstzweckhaftem Handeln und der Herstellung einer Sache – kann in seinen Ableitungen Poetik und Poesie zwischen Theorie und Praxis treten: der Hervorbringung von Begriffen „auf einem Boden, der sich noch nicht mit ihnen deckt“ (Deleuze/Guattari) und der Herstellung von Dingen, die es bislang nicht gab und die durch keinen Gebrauch abgesichert sind. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Theorien, die sich aus dem künstlerischen Schaffensprozess heraus entwickeln? Und was kann der Begriff der poiesis leisten im Bezug auf die Dichotomie von Praxis und Theeorie?
Beim geplanten Symposium treten Kunstphilosophie, künstlerische und literarische Praxis in einen offenen Dialog.
Leitung und Koordination: Prof. Dr. Christina Griebel Prof. Dr. Carolin Meister
Programm
Do, 26. April 2O18 Prinz-Max-Palais
18.OO – 19.OO: Barbara Köhler, Lyrikerin, Duisburg: « PENELOPES GEWEBE »
FR, 27.April 2O18 Kunstakademie, Vortragssaal
1O.OO–11.OO Dieter Mersch, Philosoph, Zürich: « POESIE ALS ÄSTHETISCHE THEORIE-PRAXIS »
11.OO – 11.3O Kaffeepause
11.3O – 12.3O Christoph Windgätter, Wissenschafts- und Medientheoretiker, Berlin: « NICHTS BESSERES ZU TUN. VOM ZÖGERN DES DENKENS ZUM ZWINKERN DER DINGE »
12.3O – 13.OO Dieter Mersch und Christoph Windgätter im Gespräch
13.OO – 14.OO Mittagspause
14.OO – 15.OO Kathrin Busch, Philosophin, Berlin: « KUNSTFORMEN DER THEORIE »
15.3O – 16.3O Oswald Egger, Lyriker, Hombroich:« WAS BILDE ICH MIR EIN, UND WAS DENKE ICH MIR DABEI? »
16.3O – 17.OO Alle zusammen / Ensemble: Finale mit Performance und Diskussion
Flyer als PDF
Reflexionen kritischer Praxis im Horizont digitaler Medienkulturen
Das Projekt Ästhetische Praxis als Medienkritik untersucht vor dem Hintergrund der Herausforderungen der postdigitalen Gesellschaft aktuelle Formen und Praxen von Kritik. Es besteht aus einer Serie von vier interdisziplinären Workshops, die auf der Basis einer Bestandsaufnahme jugendkultureller, ästhetischer Medienpraxis ausgewählte Künstler*innen in den Blick nimmt, mit dem Ziel, deren künstlerische Praxis und ästhetische Reflexionen als medienkritische Praxis für den erziehungswissenschaftlichen Diskurs (insb. Ästhetische Bildung und Medienpädagogik) zu erschließen. Leitende These dabei ist, dass die künstlerischen Arbeiten Aufschluss darüber geben, wie kritische Praxis in der postdigitalen Medienkultur verstanden werden kann und dementsprechend in medienbildungstheoretischer Perspektive Medienkritik überdacht werden muss.
Das Projekt kooperiert mit Dr. Harald Gapski vom Grimme-Institut, der Kuratorin und Kunstvermittlerin Konstanze Schütze (agency art education, Kassel/Berlin) und dem Forschungsprojekt von Prof. Dr. Torsten Meyer zur Post-Internet Arts Education (Institut für Kunst & Kunsttheorie, Universität zu Köln).
Ort
Universität zu Köln, Humanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Kunst & Kunsttheorie, Gronewaldstrasse 2, Block B, Rm 2.212
Termine
WS #1: Digitale Jugendkulturen und Medienkritik, Fr/Sa 20./21.10.2017
WS #2: Ryan Trecartin: Affirmation, Intensität und Kritik; Fr/Sa 17./18.11.2017
WS #3: Christopher Kulendran Thomas: Hyperrealität, Spekulation und Kritik; Fr/Sa 08./09.12.17
WS #4: Ästhetische Praxis als Medienkritik; Fr/Sa 12./13.01.2018
Anmeldung/Kontakt
Prof. Dr. Manuel Zahn, mzahn@uni-koeln.de, Tel.: 0221-470-4704